Mangastisch!: Death Note

Heute wird der Manga mit einem der dunkelsten Hauptcharakteren überhaupt reviewt

 

○ Kurzer Blick auf die Cover:

Wow! Die Cover sind abwechslungsreich und verdammt gut gemacht. Die Figuren auf dem Cover ändern sich immer wieder mal pro Band, und auch wenn die meistens nur herumstehen oder sitzen machen die wunderbaren Zeichnungen und der immense Detailgrad der Cover alles wett! Man erkennt auch bei den meisten sofort einen düsteren Fantasyaspekt der Geschichte, eine super Arbeit! Schulnote: 1

 

○ Worum geht es in "Death Note"?

Was ist der größte Feind eines Todesgottes? Für den gewieften (und bizarr anzusehenden) Shinigami Ryuk ist es ganz klar: Die Langeweile. Er möchte Unterhaltung, und kommt auf eine revolutionäre Idee. Er wirft ein "Death Note", das Werkzeug der Todesgottheiten, mal eben so auf die Erde, auf das es ein Mensch finden solle. Ob es nun Glück ist sei dahingestellt, doch ausgerechnet der Hochbegabte Schüler Light Yagami wird Finder des allmächtigen Notizheftes. Das Death Note tötet nämlich jeden Menschen dessen Namen man in dieses Heft schreibt, eine Waffe mit der Macht die Welt aus ihren Angeln zu heben.

© Tsugumi Ohba & Takeshi Obata, Death Note, Tokyopop 2006
© Tsugumi Ohba & Takeshi Obata, Death Note, Tokyopop 2006

Ryuk ist verblüfft über Lights Pläne, denn der Junge will nicht nur das fragwürdige Heft zum Spaß nutzen, er möchte als mysteriöser "Kira" die Welt von Kriminellen befreien. Dazu tötet er anfangs "nur" jeden bekannten und gesuchten Schwerverbrecher, später dann aber auch Leute die ihn versuchen bei seinem Vorhaben zu behindern. Als dann der rätselhafte Verbrechensbekämpfer "L" den hochmütigen Light öffentlich herausfordert beginnt ein schauriges Katz und Mausspiel um das Schicksal der menschlichen Gesellschaft...

 

○ Was hält Kame davon?

Dieser Manga ist schrecklich unkonventionell: Die Hauptfigur ist der Bösewicht! O_o Nie zuvor war man so dafür das der "Held" der Geschichte gefasst wird. Wobei... teilweise ist das moralische Dilemma ziemlich clever, denn wenn man die Macht hätte mühelos jeden zu töten den man will, wie sehr würde man das ausnutzen? Light tötet aus guten Motiven, doch wandelt

© Tsugumi Ohba & Takeshi Obata, Death Note, Tokyopop 2006
© Tsugumi Ohba & Takeshi Obata, Death Note, Tokyopop 2006

sich schnell zum berechnenden Mörder die er eigentlich selber bekämpft. Der Plott schwillt bald mit interessanten und denkwürdigen Gestalten an: Die trickreiche aber etwas gutgläubige Misa, der absonderliche Mello, und natürlich der rechtschaffende aber sehr exotische "L" bringen sehr viel Farbe in die Geschichte rund um den etwas zu selbstgerechten Schüler. Das einzige was man der Geschichte vorwerfen muss ist das sie zu Denk- und Dialogreich ist: In einigen Bänden werden mehr Mindgames gespielt als überhaupt etwas getan, was streckenweise auch als Leser ermüdet. Dennoch kann die Reihe öfters vollkommen verblüffen und man fiebert am Ende doch auf das dramatische Finale der Geschichte zu. 

 

 

○ Pro & Contra

+ Kreativer Ansatz

+ Große Twists

+ Starke Zeichnungen

- Sehr dialoglastig

- Unsympatischer "Held"

- Schwache Frauenfiguren


 

○ Finale Wertung

Ich kann ohne Einschränkungen sagen: Death Note ist einer der untypischsten Geschichten die mir je unter die Augen gekommen sind. Immer wieder ist man gespannt wie sich die Hauptfigur aus ihren Lügenfäden befreit um dann doch wieder ungeschoren davonzukommen, was auch dank der großartigen Zeichnungen ein Heidenspaß ist. Lediglich sämtliche weibliche Figuren sind mir viel zu zweitklassig weggekommen, wofür es eigentlich keinen Grund gab, zum Ausgleich gab es aber auch Wendungen die ich privat nicht ansatzweise vorhergesehen hatte und die mich absolut überollten. Wenn die Reihe etwas weniger Dialoge und dafür mehr Aktionen gehabt hätte wäre es ein perfektes Erlebnis geworden, so aber bleibt ein kleiner, schaler Nachgeschmack in einem ansonsten packendem Werk.

Seid ihr derselben Meinung? Oder reizt euch der Manga nicht einmal? Kommentare, Kritik und Korrekturen wie immer gerne gelesen

 

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Kommentare: 4
  • #1

    realsephiroth (Sonntag, 19 Juni 2016 14:21)

    Insbesondere am Anfang hatte mich die Reihe sehr angesprochen und fasziniert. Ich störe mich nicht daran, wenn die Hauptfigur eigentlich der Böse ist, und schwache weibliche Figuren machen mir nichts aus, insofern sie die Geschichte nicht stören oder gar nerven. Mit der Zeit hatte sich die Reihe aber doch etwas in sich selbst verzettelt und wurde irgendwie arg unübersichtlich. Das Ende hat mir aber doch ganz gut gefallen. (Nur so nebenbei angemerkt... wenn ihr das Teil in der deutschen Fassung für schwierig zu lesen haltet, macht es mal so wie ich, ich hab die komplette Reihe auf englisch durchgeschmökert^^)

  • #2

    HotaruKiryu (Sonntag, 19 Juni 2016 14:22)

    Ich bin ein riesiger Fan der Death Note Reihe. Anfangs habe ich die Reihe gemieden, weil ich zu viele Fangirls kannte, die mir das ganze mit Yaoi Geschwüre voll spamten. Als ich dann nach einem gescheiterten Versuch den Anime zu schauen, auf den Manga zugriff, hat mich die Reihe doch sehr gepackt. Ich mochte sie sehr und habe sie Band für Band verschlungen. Daher stört es mich weniger, das die Dialoge und Denkweise so ausgekugelt und viel sind. Ich mag gut geschriebene Dialoge und die Charaktere mochte ich auch sehr. Misa konnte ich auch etwas abgewinnen, mochte die männlichen Charaktere aber doch etwas mehr. Mein persönlicher Liebling war Kiras Diener Teru Mikami, der als Staatsanwalt nun mal sehr ähnlich denkt wie Light. Quasi ein besserer Light für mich :P Ich gebe allerdings zu, das sein Aussehen mich auch angesprochen hat. Der Anime war zum Manga aber doch fast 1:1, weshalb es eigentlich Verschwendung ist beides zu sehen (es sei denn, man mag die Reihe). Ich kann deine Gründe allerdings auch nachvollziehen, da ich auch Tage hatte an denen ich den Manga auch nicht lesen konnte. Die Novel Another Note würde ich dir empfehlen, allerdings ist da auch recht viel Dialog und ob du Romane mit Mangaillus magst, weiß ich auch nicht. Auf jeden Fall gute Zusammenfassung, ich hätte daran wohl 3000 Wörter+ verbraucht. xD

  • #3

    Michaela (Dienstag, 22 November 2016 19:14)

    Death Note mag ich sehr gern, auch wenn es nun schon ein Weilchen her ist, dass ich die Reihe gelesen habe. Ich kann mich noch erinnern, dass die Story ab knapp über der Hälfte der Bände leicht abgeflacht ist. Das ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt, denn sowohl die Zeichnungen und auch der Anspruch, der vom Autor an den Leser gestellt wird, sind top. Für Zwischendurch ist Death Note bestimmt nicht geeignet, denn wenn man alle Feinheiten der Handlung nachvollziehen möchte, dann muss man schon einigermaßen konzentriert bei der Sache sein. Und ein "böser Held" ist ganz nach meinem Geschmack ;)

  • #4

    Kioko (Dienstag, 18 Juli 2017 19:03)

    Ich habe denn Manga als Anime geguckt und muss sagen mir hat Staqffel 1 sehr Spaß gemacht an zuschauen, aber in Staffel 2 wurde mir dann Langweilig und habe dann nur bis zu seinem Tod geguckt (L)