Halloween! Was wir da wohl für einen Manga besprechen? Wecken wir das Monster...
○ Kurzer Blick auf das Cover:
Ich finde von der Komposition (Klingt fast als wüsste er was er schreibt, Anmerkung der Redaktion) ist es eigentlich ganz cool: Der Doktor, die Augen des Monsters... doch man die Farben: Ich wollte Carlsen schimpfen das dieser schwarz/weiß Filter abartig aussieht, doch das Original ist viel zu Bunt! Soll das ein Malbuch sein? Leider eher meh. Schulnote: 4
○ Worum geht es in "Frankenstein"?
Hier finden sich wieder einige Kurzgeschichten aus der Feder des vielleicht bekanntesten japanischen Horrormangaka. Viele Geschichten behandeln den
jungen Oshikiri der sich unter Anderem mit merkwürdigen Brieffreundschaften, bizarren Leichenfunden und monströsen Doppelgängern herumplagen muss. Der restliche Teil des Buches befasst sich aber natürlich mit dem Klassiker "Frankenstein" in Junji Itos Version: Im Kern fast eine 1 zu 1 Adaption des Buches (lest es Leute!) wobei das Ende sich noch leicht abwandelt und einige Dinge anders handhabt. Itos Frankenstein ist auch herrlich schaurig anzusehen und sicher zweieinhalb Meter groß. Dazu kommen noch einige sehr kurze Gruselgeschichten und zwei sehr kurze (und charmante) Episoden um Junji Itos Hauskatze "Nonnon", insgesamt sind es hier elf Storys.
○ Was hält Kame davon?
Wie so oft bei Junjis Itos Geschichten Sammlungen gibt es hier einige High- und einige Lowlights: Sehr gefallen hat mir die abstrakte Storys "Das fixierte Gesicht", und auch "Brieffreundschaften" rund um den jungen Oshikiri hatte
einen herrlich verstörende Handlung die mir ehrlich gut gefallen hat. Doch die anderen Oshikiri-Episoden? Fand ich zwar kreativ, aber selten gruselig und meistens auch nicht wirklich spannend. "Das Begräbnis der Höllenpuppen" hat zwar einen relativ dümmlichen Titel, war auch ganz nett für seine kürze. Doch natürlich ist "Frankenstein" der Schwerpunkt, und ich gebe dafür Daumen hoch: Es hält sich sehr genau an die Geschichte des jungen Victor Frankenstein und seinen Wunsch aus Leichenteilen ein lebendes Wesen zu erschaffen, nur um zu erkennen das niemand Gott spielen sollte, weil man dann einen Teufel kreiert. Lediglich das Ende ist deutlich anders: Anders als in der Romanvorlage wo der Doktor seiner Schöpfung eine Braut "bauen" soll und es ablehnt geht er hier die Extra Meile, natürlich Endet die Geschichte dennoch nicht glücklich XD
○ Pro & Contra
+ Tolle Zeichnungen...
+ Smarte Panelaufteilung
+ Frankenstein...
- ...bis auf 1-2 Geschichten
- Eindimensionale Charaktere
- ...doch viele schwächere Storys
○ Finale Wertung
Wäre das hier nur die Frankenstein Story würde ich vier oder sogar fünf Sterne geben, doch einige Geschichten hier wirken sehr mäßig, und manche sind sichtlich alt vom Zeichenstil her und vermissen den Feinschliff späterer Werke des Mangaka. Natürlich gibt es dennoch wieder tolle Panel-Aufteilungen, die "Enthüllungen" des Horrors sind immer bewusst auf der nächsten Doppelseite versteckt, so das man erst beim Umblättern wie die Figuren einen Schreck bekommen. Schade das die Hauptfiguren der Storys (typisch für Horrorgeschichten) meist recht blass und uninteressant sind.
Seid ihr nicht so streng wie ich? Ist Junji Ito ein Mangaka für euch? Kommentare, Korrekturen und sonstige Kritik gerne gelesen ^^
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Pendergast (Mittwoch, 23 Oktober 2024 02:02)
Ein toller Manga, ich finde Ito kann man immer lesen, bin ich zumindest mehr Fan als von den Locecraft Adaptionen