Mangastisch!: Green Blood

Mit diesem Manga geht es dahin wo sich japanische Autoren nicht oft hinverirren: In den wilden Westen!

 

○ Kurzer Blick auf die Cover:

Meh... zeichnerisch sind alle Cover klasse, aber die Figuren stehen eigentlich nur passiv herum (und das meistens vor leerem Hintergrund). Immerhin geben die Cover öfter Hinweise auf Schwerpunkte des jeweiligen Bandes bzw. wer darin vorkommt, aber das alles könnte besser sein. Schulnote: 3

 

○ Worum geht es in "Green Blood"?

1865, das berüchtige Armenviertel "Five Points" in New York zählt als das gefährliche Pflaster der Welt. Waisenjunge Luke hört von den Leuten allerlei Geschichten über die brutalen Banden der Gegend, doch eine Figur jagt selbst 

© Masasumi Kakizaki, Green Blood, Carlsen 2014
© Masasumi Kakizaki, Green Blood, Carlsen 2014

dem härtesten Gassenmörder schauer über den Rücken: Der Auftragsmörder den alle nur "Grim Reaper" nennen. Luke ahnt nicht das sein großer Bruder Brad dieser Auftragskiller ist und für eine Gang arbeitet um Luke und ihn endlich aus den Five Points herauszuschaffen. Die Situation spitzt sich zu als der Sohn des Gangbosses eifersüchtig auf Brad's "Können" wird und versucht ihn einer gegnerischen Bande ans Messer zu liefern. Außerdem hat Brad immer noch einen Wunsch: Endlich Edward King zu treffen, den Mörder seiner Mutter. Edward King hatte sich schon vor Jahren in die Wildnis abgesetzt um dort ungestört seinem brutalen Treiben nachzugehen. Brad will diesen Mann um alles in der Welt töten, selbst wenn dieser seelenlose Teufel sein Vater ist...

 

○ Was hält Kame davon?

Wie fantastisch die Zeichnungen des Mangakas Masasumi Kakizaki sind hatte ich schon einmal im Werk Dark Hideout groß und breit erklärt, und er hat rein gar nichts verlernt: Die Gesichter, die Hintergründe und die Bewegungen
sind so unsagbar schön eingefangen das ich manchmal nur mit der Zunge schnalzen konnte. Die Bösewichte sehen gemein aus, die Helden zerissen und

© Masasumi Kakizaki, Green Blood, Carlsen 2014
© Masasumi Kakizaki, Green Blood, Carlsen 2014

die Action dieses Werkes enttäuscht eigentlich niemals. Was die Geschichte angeht... muss ich ein wenig kleiner Stapeln. Die Saga um die beiden Brüder in den Gassen New Yorks ist recht gut, doch als sie dann in die Wildnis aufbrechen kommt es mir so vor als hätte der Mangaka eine "Was alles in einem Western vorkommen muss" - To-Do-Liste abgehakt: Indianer? Check! Sklaven? Check! Immobiliendiebe? Check! NICHTS davon ist schlecht umgesetzt, aber beileibe auch nichts neues. Auch das die Helden ihren bösen Vater aufhalten wollen der natürlich eine Bande von finsteren Revolverhelden anführt ist nun beileibe kein neues Konzept, und so hat man immer das Gefühl einen echt schönen, spannenden, aber doch etwas generischen Western in den Händen zu halten.

 

○ Pro & Contra

+ Spaßige Action

+ Wunderbare Zeichnungen

+ Unkomplizierter Plott

- Viele Klischees

- Eindimensionale Schurken

- Ohne größere Wendungen


 

○ Finale Wertung

Green Blood ist ein MUST BUY!... für jeden der Western mag. Die Action zieht alle Register und die Helden wirken immer sympatisch, auch wenn dafür die Bösewichter seelenlose Superkiller sind die lachend ein Waisenhaus anzünden würden, da hätte man vielleicht interessantere Schurken kreieren können. Auch das für einen Manga so gar keine "frischen" Ideen vorkommen enttäuscht etwas, dafür vertrösten aber die wunderschönen Zeichnungen auf eine solide Pferdeoper für alle Leser die Werke mit Samurais und Ninjas etwas satt haben. 

Hat euch Green Blood angesprochen? Kennt ihr noch andere Western-Manga? Kommentare, Kritiken und Korrekturen gern gelesen ^^

 

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Kommentare: 1
  • #1

    HotaruKiryu (Sonntag, 28 Mai 2017 12:49)

    Ich glaube, ein oder zwei Bände von Green Blood stehen noch eingeschweißt im Regal meines Cousins. Ich weiß nicht, ob ich so dermaßen großes Interesse an eine eher westliche Serie habe, aber vielleicht ergibt sich das ja noch. Ich habe eigentlich gedacht, diese Reihe wäre etwas länger. War jetzt total überrascht, dass es nur fünf Bände sind. Vielleicht gewinne ich dem Ganzen noch etwas ab, aber da muss ich selbst mal sehen. Aber durchaus gut zusammengefasstes Review. :3