Mangastisch!: Vanilla Fiction

Wäre alles blanker Wahnsinn, so wäre eine Erklärung bei weitem simpler...

 

○ Kurzer Blick auf die Cover:

Zum kotzen. Okay ich übertreibe, das Artwork ist schön und so weiter, doch wisst ihr was? Ich denke ich habe NIEMALS Mangacover gesehen die einen SO FALSCHEN Eindruck vermitteln wie bei Vanilla Fiction. Wir haben Morde, einen Attentäter im Pandakostüm und Unsterbliche... und das alles alleine im ersten Band! Warum SEHEN wir nichts davon auf den Covern? Das Ganze könnte dem Coverlook nach auch eine Shojo-Herzschmerz-Geschichte sein! Ich habe diesen Manga fast ÜBERSEHEN nur wegen dieser absolut unpassenden Cover! Schulnote: 5

 

○ Worum geht es in "Vanilla Fiction"?

Auf der einen Seite: Shinobu Sato. Der Held stirbt, seine Freundin begeht Selbstmord und die Welt geht unter. Ein typisches "Bad End" von Satos Romanen. Der Schrifsteller ist erfolgreich, doch er ein Problem: ALLE seine Romane nehmen ein schlechtes Ende, und das wird auf dauer natürlich eintönig. Doch Sato glaubt nicht an Happy Ends, also kann er sie auch nicht 

© Megumi Oosuga, Vanilla Fiction, EMA 2014
© Megumi Oosuga, Vanilla Fiction, EMA 2014

schreiben. Obwohl er gesund und erfolgreich ist machen ihn Versagensängste und der Neid auf das Glück seiner Mitmenschen schwer zu schaffen. Als er plötzlich ein kleines Mädchen namens Elie rettet wird er in ein bizarres Spiel verwickelt. Auf der anderen Seite: Inspektor Yukihiko, ein skrupelloser Mann der nur Polizist wurde damit er ungestraft seinem Hobby nachgehen kann: Streiten! Er wird ebenso in das Spiel verwickelt das angeblich Gott selbst ausgeheckt hat. Seine Mission ist es Sato bis zu einem bestimmten Zeitpunkt von seiner Mission abzuhalten. Was ist Satos Mission? Der zwielichtige Dazai erklärt es dem Schriftsteller: Um die Welt vor dem Untergang zu retten hat Shinobu Sato nichts weiter zu tun als mit der kleinen Elie auf eine nahegelegende Insel zu fahren und dort mit ihr Kekse zu essen. Sollte einer der beiden Mitspieler an ihrer Mission scheitern würden sie sterben. Und Dazai? Dazai selbst ist unsterblich. Möge der bessere Gewinnen!

 

○ Was hält Kame davon?

Wer jetzt ein Fragezeichen im Gesicht hat den kann ich beruhigen: Es erging mir als Leser anfangs ähnlich, die Grundgeschichte von Vanilla Fiction (Der Begriff bedeutet in etwa "Abgedroschene Geschichte") ist extrem unkonventionell und hat trotz einiger übernatürlicher Elemente immer wieder vollkommen unvorhersehbare Wendungen. Im Groben geht es um den

© Megumi Oosuga, Vanilla Fiction, EMA 2014
© Megumi Oosuga, Vanilla Fiction, EMA 2014

Protagonisten Sato der um alles in der Welt aus diesem bizarren Spiel entkommen möchte, sich aber natürlich bald mit der schwer gebeutelten Elie anfreundet. Doch auch Satos "Gegenspieler" Yukihiko bekommt erschütternd viel Tiefe und allgemein zeichnet der Manga eine immense Glaubwürdigkeit der Figuren aus. Keiner der Charaktere ist schlicht das was er ist. Als in einem der Bände ein kriminelles Bandenmitglied verstirbt sind seine Kumpane keine simplen Bösewichter: Sie schwören in ehrlicher Trauer und aufrichtiger Kameradschaft Rache für ihren Kumpel, vollkommen egal das eben jener garantiert kein Heiliger war, und so bekommt dieser Manga eine angenehme erwachsene Note im Kontrast zu diesem vollkommen merkwürdigen Plott. Alleine im ersten Band wird man so oft so schnell aus der Bahn geworfen das ich ab und an sogar glaubte versehentlich eine Seite übersprungen zu haben!

 

○ Pro & Contra

+ Einfallsreiche Geschichte

+ Überraschende Wendungen

+ Dreidimensionale Figuren

- Vollkommen unpassende Cover

- Wenige Erklärungen

- Der Manga endet D:


 

 

○ Finale Wertung

Was für ein frisches, verrücktes und einfallsreiches Werk. Es ist Jahre her das ich einen so unkonventionellen und intelligenten Manga wie Vanilla Fiction gelesen habe, die Figuren (selbst die "Bösen") sind erstaunlich sympatisch und der Manga wird am Ende sogar ein wenig Meta über seinen absurden Plott. Wer mal so etwas Death Note nur etwas schräger und sogar mit Humor lesen will der sollte diesen Manga unbedingt lesen. Alle Anderen... meine Güte, Vanilla Fiction ist einfach lesenswert! Kauft! Los los worauf wartet ihr noch?!

Kennt ihr diesen Manga? Wenn nein: WIESO ZUM TEUFEL NICHT? Òó Kauft! Ansonsten bitte Kommentare, Kritik und Korrekturen hinterlassen ^^

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Aura_Nightshade (Mittwoch, 15 Februar 2017 16:06)

    Ist schon auf der Liste :)

    Und das mit den unpassenden Covern kenne ich nur zu gut.
    Paradebeispiele sind hier auch Draw und Citrus (zumindest soweit ich das gelesen habe). Beide Reihen sind viel braver, als das Cover vermuten lässt.

  • #2

    HotaruKiryu (Mittwoch, 15 Februar 2017 16:06)

    Vanilla Fiction ist so der Manga für dich, der für mich Aku no Hana ist, was? xD Ich werd bei Gelegenheit mal zuschlagen, acht Bände sind ja nicht die Welt und wenn du dafür so ein gutes Review schreibst, kann es ja unmöglich doof sein. Aber du hast schon Recht, die Cover sind extrem unpassend. Ich mag sie aber trotzdem irgendwie, das hat was. ^^

  • #3

    Michaela (Donnerstag, 16 März 2017 10:30)

    Der Manga steht immer noch bei mir zu Hause - ungelesen bis auf den ersten Band. Jetzt muss ich mir die Reihe aber wirklich endlich mal zu Gemüte führen. Die Cover finde ich eigentlich ganz hübsch, auch wenn sie den Inhalt vielleicht wirklich nicht gut treffen. Aber ich persönlich brauche auf einem Cover auch nicht viel Action :-)

  • #4

    SweetDarling (Donnerstag, 02 Juni 2022 15:40)

    Wahnsinnig spannend und herrlich abgedreht.
    Die Charaktere besitzen allesamt eine gewisse tiefe und die Zeichnungen sind on top.
    Das Ende hatte ich mir anders vorgestellt.

    Insgesamt eine ziemlich starke Geschichte und das Ende war für mich auch okay.

    Ich gebe 9 von 10 Bananen.