Mangastisch!: Welcome to the N.H.K.

Dieses mal ein Werk ohne Dämonen und das Ende der Welt ^^

 

○ Kurzer Blick auf die Cover:

Nicht wirklich doll: (Fast) Immer nur ein Charakter der schlicht nur passiv dasteht, die Zeichnungen und Details sind auch nichts besonderes. Der Hintergrund ist immer etwas konfus, es sind Mangapanels die aber eingefärbt wurden, so richtig ansprechend ist das nicht und worum es in dem Manga geht verrät weder Cover noch der Titel. Schulnote: 4

 

○ Worum geht es in "Welcome to the N.H.K."?

Sato Tatsuhiro ist nun 22, Arbeitslos und so gut wie pleite. Der übernervöse Bursche hat eine ziemliche Allergie gegen seine Mitmenschen, und ist ein sogenannter "Hikikomori", ein Mensch der sich wegen Versagensängsten und Selbstzweifeln vollkommen aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen hat und so selten es auch nur irgend möglich ist seine Wohnung verlässt oder mit anderen Menschen spricht. Er steigert sich sogar in die Vorstellung die öffentliche Sendeanstalt Japans (Titelgebene N.H.K.) hätte seine Persönlichkeit manipuliert.

© Kendi Oiwa/Tatsuhiko Takimoto, Welcome to the N.H.K., Carlsen 2009
© Kendi Oiwa/Tatsuhiko Takimoto, Welcome to the N.H.K., Carlsen 2009

Die Lage des jungen Mannes scheint aussichtslos, bis eine Zeugin Jehovas ihn an der Tür belästigt. Diese kommt nämlich mit ihrer Nichte Misaki im Schlepptau die schnell herausfindet wie es um Sato steht, und ihm verspricht ihm von seinem Zustand zu heilen. Als dann auch noch einer von Satos alten Schulfreunden ihm die fixe Idee in den Kopf setzt mit ihm zusammen ein Hentai-Spiel zu programmieren kommen die Dinge auf unerwartete Weise ins rollen...

 

○ Was hält Kame davon?

Eine gute Frage. Die Geschichte um einen Menschen der sich wieder bemüht in die soziale Gesellschaft einzugliedern schwankt zwischen Humor, Parodie und

© Kendi Oiwa/Tatsuhiko Takimoto, Welcome to the N.H.K., Carlsen 2009
© Kendi Oiwa/Tatsuhiko Takimoto, Welcome to the N.H.K., Carlsen 2009

ernstem Drama. Leider nicht immer sehr überzeugend. Viele Otakus werden sicher ein oder zwei Charakterzüge des Protagonisten an sich selber erkennen, wobei es hier natürlich meist ins extreme und manchmal auch ins parodistische Abgleitet. Das seine "Heilerin" Misaki auch alles andere als "normal" ist wird schnell klar, ebenso sind erotische Untertöne (natürlich verkrampft und voller Komplexe) ein klares Thema der Geschichte, und so fragt man sich oft wie sich unsere Gesellschaft auf den heutigen Stand bringen konnte. Virtuelle Welten, überfürsorgliche Eltern, Leistungsdruck... oder doch nur ein Komplott höherer Mächte? Der Manga hat oft eine stark depremierende Note, findet aber doch oft unverhofft die Kurve zu einem Licht am Ende des Tunnels, wenn auch manchmal in sehr obskurer Weise.

 

○ Pro & Contra

+ Unverbrauchtes Thema

+ Lustige Situationen

+ Realistische Probleme

- Leicht depremierend

- Manchmal übertrieben

- Wiederholende Schemas


 

○ Finale Wertung

Ein einfaches Urteil ist schwer. Ist der Manga schlecht? Nein, das kann ich nicht behaupten. Doch ist er gut? Na-ja. Es gibt Sachen die sich sehr schnell abnutzen (Satos amuröse Tagträume z.B. sind nach einer Weile sehr ermüdend) und der eher schwermütige Grundton der Handlung kann einen manchmal schon ernüchtern, die Realität ist selten wirklich angenehm. Ich glaube wäre ich mit kleinerer Erwartungshaltung herangegangen wäre ich dem Manga gegenüber wohlwollender, doch alleine der damalige Preis ließ mich etwas besseres als "okay" erwarten. Der Manga IST auch okay... aber auch nicht mehr in meinen Augen, sorry Fans ^^;

Kritik, Meinungen oder Gegendarstellungen wie immer gerne gesehen und erwünscht

 

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Kommentare: 5
  • #1

    Murasaki (Mittwoch, 22 Juni 2016 13:14)

    Deine Meinung kann ich nicht teilen, denn ich mag den Manga sehr. Aber ich mag ja auch allgemein Manga mit schwermütigem Grundton.^^

  • #2

    Pendergast (Mittwoch, 22 Juni 2016 13:15)

    Ich würde dem Werk 4 von 5 geben, ich denke es gab soviele denkwürdige Szenarios (z.B. der Selbstmordclub!) das man doch sehr ins grübeln kam, ich finde du bist da etwas zu hart mit der Reihe ;)

  • #3

    Anny (Mittwoch, 22 Juni 2016 13:15)

    Vermutlich habe ich bei keinem Manga so sehr gelacht wie bei diesem. Nicht falsch verstehen: Er hat auch ziemliche Tiefen. Leben, Soziales Umfeld, alleine sein wollen, Träume. Themen die einfach jeden betreffen. Der Manga lässt einen das alles irgendwie humorvoll betrachten, jedoch mit dem nötigen respekt, denn die im dem Werk angesprochene Thematik ist ein wirkliches Problem in Japan .

  • #4

    Jingoro (Mittwoch, 22 Juni 2016 13:16)

    Klingt ganz packend, werde ich mal reinsehen, glaube das hat eine Bekannte im Regal stehen, danke für die Aufmerksamkeit dafür

  • #5

    Ryusei (Freitag, 06 Mai 2022 18:02)

    Ich habe den Manga jetzt nach Ewigkeiten auch einmal gelesen und muss sagen:
    Die Grundthematik ist gut, ich mag es, dass es auch mal ernster Themen behandelt (gerade weil dieses Hikkikomori Ding ja doch ein recht großes Problem ist).

    Der Manga hatte oft diesen schmalen Grad zwischen ernsten Szenen und dann wieder lustigen Momenten. Ich weiß ehrlich gesagt immer noch nicht, was ich davon halten soll, wenn ich ehrlich bin. Manchmal war es doch ein wenig absurd, wie gewisse Szenen aufgelöst wurden.
    Dazu kam, dass mich die Ecchi-Szenen an sich jetzt nicht störten (gehörte ja irgendwie dazu) ich sie dann aber doch irgendwann etwas langweilig und teils auch unpassend fand.

    Trotzdem muss ich sagen, war der Manga nicht schlecht - selbst gekauft hätte ich ihn mir aber vermutlich trotzdem nicht.