Mangastisch!: Wet Moon

Endlich mal wieder ein Mangawerk bei der wir uns entspannt fragen: Was zur Hölle???

 

○ Kurzer Blick auf die Cover:

Ja ich mag sie. Haben einen gewissen "Noir"-Style der düster, geheimnisvoll und abstrakt wirkt. Könnte natürlich noch mehr Hintergründe und Details haben, doch der Grundton wird gut eingefangen, solide. Schulnote: 3

 

○ Worum geht es in "Wet Moon"?

Japan in den 60er Jahren, die Welt ist im Weltraum-Fieber und alle blicken gespannt auf den Wettlauf der Weltmächte wer als erstes auf dem Mond landet. Inspektor Sata hat aber ganz andere Sorgen, denn er sucht eine Mörderin. Diese hat scheinbar einen Raumfahrt Ingenieur brutal ermordet, 

© Atsushi Kaneko, Wet Moon, Carlsen 2015
© Atsushi Kaneko, Wet Moon, Carlsen 2015

doch entkommt dem jungen Ermittler mehrfach knapp, sehr zum Gespött seiner Kollegen. Doch Sata ist nicht ganz Herr seiner Sinne: Bei der Verfolgungsjagd verletzt er sich am Kopf und trägt eine pochende Narbe davon, und hat seit dem immer wieder abstrakte Visionen, und wähnt sich sogar teilweise auf dem Mond! Zumal seine Kollegen alle recht korrupt sind sind, Kommissar Mori z.B. ist alles andere als ein Heiliger, und ist sichtlich in Zwielichtige Machenschaften verwickelt. Sata wiederum weiß das sich alle seine Visionen, Ohnmachtsanfälle und Gedächtnislücken aufklären können sobald er die Frau im roten Dress fangen würde. Das entwickelt sich zu einer Obsession, und er beginnt auf eigene Kosten die Stadt mit ihren Fahndungsplakaten zuzupflastern. Er würde sie in einer Nacht finden, dann wenn der Mond hell über der Stadt schwebt...

   

○ Was hält Kame davon?

Wet Moon ist ersichtlich kein typischer Manga ^^ Wer Filme wie "Mullholland Drive" oder die Serie "Twin Peaks" kennt hat eine ungefähre Ahnung was dem Leser für eine abstrakte Reise erwartet. Teilweise wechseln Schauplätze und Szenarios vollkommen unsinnig und unlogisch, und schnell hat man wie Sata ein surreale Traumerfahrung und eine ständige Unsicherheit was nun die Wirklichkeit und was hier die Wahnvorstellung ist. 

© Atsushi Kaneko, Wet Moon, Carlsen 2015
© Atsushi Kaneko, Wet Moon, Carlsen 2015

Trotz allem ist die Geschichte recht spannend und niemals langweilig, man will eigentlich immer wissen wie es weitergeht. Helfen tut dabei auch der sehr untypische Zeichenstil der dennoch perfekt zum Noir-Szenario passt und Mangaka Atsushi Kaneko macht vieles aus dem harten Schwarzweißkontrast und surrealen Winkeln mit dem die Welt bizarr und teilweise abstrakt erscheint, ganz so wie Sata sie stellenweise wahrnimmt. 

 

○ Pro & Contra

+ Großartige Zeichnungen/Look...

+ Spannende Geschichte...

+ Beklemmende Atmosphäre

-  ...der nicht jedem gefällt

- ...die kein klares Ende hat

- Oft simple Hintergründe


 

○ Finale Wertung

Ich hatte ein wenig überlegt ob ich dieses Werk überhaupt bewerte, doch der Manga hier hat doch soviel Handlung und einen roten Faden das ich das doch einordnen will/kann/möchte. Es ist im Kern ein surrealer Thriller, hat aber auch Sci Fi Elemente und sogar einen Nebenplot um Satas Kindheitstrauma hat hier Einfluss. Nur das Ende war etwas unklar und vage, aber man muss fair sein: Es war zu erwarten bei der Handlung XD Der (für mich tolle) Zeichenstil und die Bilder die oft auch mal ohne Text wirken sind schon ein schöner Punkt und definitiv mal was anderes als die übliche Mangakost.

Wie findet ihr den Look? Zu seltsam für einen japanischen Manga? Kennt ihr das Werk vielleicht schon? Kommentare, Kritik und sonstige Korrekturen natürlich gerne gelesen ^^

 

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